Logo MediaLab
Zur Startseite Landschaftsverband Rheinland (LVR) | Qualität für Menschen

VR im GamesLab

Chernobyl VR Project
Die Dokumentation einer Katastrophe

Titelbild Webseite des Herstellers

Auch 30 Jahre nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl ist es wichtig, für dieses Ereignis zu sensibilisieren und sich wegen der bis heute anhaltenden Folgen zu erinnern. Zuletzt geschehen mit der von Kritikern hochgelobten HBO-Serie „Chernobyl“, die über verschiedene Streaminganbieter veröffentlicht wurde. Komplett gefahrlos kann man sich dem Gebiet rund um Tschernobyl nun virtuell nähern, mit dem Chernobyl VR Project.

Der Trailer zur Veröffentlichung:

Inhalte von YouTube anzeigen?

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen. Hinsichtlich weiterer Details beachten Sie bitte die Hinweise auf den Seiten des externen Angebots.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Auf einen Blick:

Schriftzug "Geräte" vor grünem Hintergrund

Ein Teil der Einnahmen geht als Lebensmittelspenden in das betroffene Gebiet.

Erhältlich über:
Steam
den Herstelller
Meta Quest Store

Kompatibel mit folgenden VR-Headsets: Rift, Rift S, HTC VIVE

Schriftzug "Einsatz"

Fach/Kategorie: Geschichte der Kernenergie

Alter: ab 12 Jahren

Zwei Jahre lang besuchten die polnischen Entwickler von The Farm 51 die sogenannte Todeszone rund um den Reaktor und erstellten mit tausenden hochauflösenden Fotos fotorealistische 3D-Modelle mittels Fotogrammetrie.

Die Fotogrammetrie ist eine Messmethode, die es ermöglicht, aus Bildern eines Objekts seine räumliche Lage zu bestimmen. So bekommen die Aufnahmen eine fotografische Präzision und Plastizität, die auch unter der VR-Brille durch ihren Realismus bestechen.

Die Entwickler von Chernobyl VR Project wurden von der ukrainischen Regierung als Forscher-Team kategorisiert, wodurch sie Zugang zu vielen abgesperrten und sonst nicht zugänglichen Orten erhalten haben. Unter anderem sind Orte wie das Kernkraftwerk mit dem Sarkophag, das Duga Radar, der Vergnügungspark, das „Azure”-Schwimmbad, die Volksschule Nr. 3, das Krankenhaus und verlassene Wohnungen zu sehen. Der Sarkophag musste nach jahrelanger Bauzeit gerade wieder abgebaut werden, weil er einzustürzgefährdet ist und bei einem Einsturz erneut große Mengen radioaktiven Materials freigesetzt werden könnten.

Verfügbare einstellbare Sprache: Englisch

Schriftzug "How to"

Vor Ort in der Sperrzone

Den radioaktiven Müll in Tschenobyl zu entsorgen, wird nach aktuellem Stand bis 2065 dauern. Bis dahin, so schätzen Forscher, werden mehr als 40.000 Krebsfälle aufgetreten sein, die auf den Unfall in Tschernobyl zurückzuführen sind. Über diesen Unfall zu sprechen oder Filme zu sehen, kann für die Risiken der Kernenergie sensibilisieren.

Das Chernobyl VR Project geht da noch einen Schritt weiter. In Interviews mit Menschen, die in dieser verseuchten Zone leben (nach der Evakuierung 1986 sind manche Einwohner zurückgekehrt und leben bis heute in den umliegenden Dörfern), und in Gesprächen mit politisch Verantwortlichen werden die Auswirkungen dieser Katastrophe greifbar.

Bisher verschollene KGB-Unterlagen zeigen ebenso wie die gestochen scharfen Bilder von verlassenen Privatwohnungen plastisch das Ausmaß des Unglücks. Die VR-Erfahrung dauert circa zwei Stunden, ist aber in Kapitel unterteilt. Grundlegende Englischkenntnisse sollten vorhanden sein, da keine weiteren Sprachen zur Wahl stehen.

Schriftzug "Praxis"

GamesLab-erprobt

Diese VR-Anwendung gehört bei uns im GamesLab zum Standardrepertoire, mit dem wir zeigen, was mit VR möglich ist. Der Grund ist die nüchterne, sachliche Aufarbeitung eines Themas.

Die Entwickler verzichten weitesgehend auf spielerische Elemente, auf typische VR-Effekte wie Action-Drohnenflüge und auch auf übertriebene musikalische Dramatik.
Dadurch bekommt die Anwendung die Form eines Zeitzeugendokuments und ist unserer Meinung nach nah am klassischen Bildungsmedium.

Über die Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Dreharbeiten sprechen die Entwickler in diesem kurzen Film.