Fotoarchiv
Geschichte des Bildarchivs
100 Jahre Bilderfundus zur Kulturgeschichte des Rheinlands
Das Fotoarchiv des LVR-Zentrums für Medien und Bildung blickt auf eine hundertjährige Geschichte zurück: Am 1. April 1922 gründet die Stadt Düsseldorf in der Bismarckstraße die kommunale Film- und Bildstelle. Zehn Jahre später, am 1. Oktober 1932, richtet die preußische Regierung die staatliche Bildstelle für den Regierungsbezirk Düsseldorf ein, überträgt deren Verwaltung aber auf die Stadt Düsseldorf. Am 26. Juni 1934 erhält die Bildstelle - durch Erlass des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung zur Einrichtung von Landesbildstellen in ganz Deutschland - den Namen Landesbildstelle Niederrhein.
Der Totalverlust
In der Nacht vom 11. auf den 12. Juni 1943 wird die Bildstelle beim schwersten Luftangriff, den die Stadt Düsseldorf im Zweiten Weltkrieg erlebt, durch Bomben weitgehend zerstört. Das Archiv mit ca. 150.000 Diapositiven und ca. 80.000 Negativen wird bis auf wenige Stücke vollständig vernichtet.
Mit der Auflösung der Landesbildstelle Köln am 2. November 1945 erhält die Landesbildstelle Niederrhein eine um die Regierungsbezirke Köln und Aachen erheblich erweiterte territoriale Zuständigkeit.
Auf der Grundlage der Landschaftsverbandsordnung (1953) und des Vertrags zwischen dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) und der Stadt Düsseldorf vom 21. Dezember 1957 geht die bisherige Landesbildstelle Niederrhein unter dem neuen Namen Landesbildstelle Rheinland auf die Verwaltung des LVR über, gleichzeitig übernimmt die neue Landesbildstelle Rheinland die Aufgabe der Stadtbildstelle der Landeshauptstadt Düsseldorf. Per Vertrag zwischen dem Landschaftsverband Rheinland und der Stadt Düsseldorf vom 29.10.1997 wird die Landesbildstelle Rheinland umbenannt in Medienzentrum Rheinland. Seit 2008 trägt das geschichtsträchtige Haus den Namen LVR-Zentrum für Medien und Bildung.
Sammlungsschwerpunkte
Das Fotoarchiv verfügt heute über eine umfangreiche landeskundliche Sammlung mit dem Schwerpunkt 100 Jahre Kulturgeschichte im Rheinland. Neben Landschaftsaufnahmen finden sich Themen wie Architektur, Kunst, Industrie, Handwerk, Brauchtum und Volkskunde. Besonders groß ist der Bestand mit Düsseldorfer Motiven.
Abgesehen von den Eigenproduktionen gelingt es, das Bildarchiv durch Schenkungen, Ankäufe oder Nachlässe, die ihm gelegentlich angeboten werden, stetig zu erweitern. In dem einen oder anderen Fall handelt es sich möglicherweise um das Schaffen eines namhaften Fotografen, manchmal um das Werk eines »Unbekannten«, eines »Vergessenen« … In solchen Fällen entscheidet letztlich die Qualität der Fotografien über die Aufnahme ins Archiv. So auch im Fall der Sammlungen Hans Berben und Bert Müller-Schwanneke, die das ZMB übernommen hat.
Eine zentrale Aufgabe des LVR-ZMB-Fotoarchivs ist die Digitalisierung des Bestandes mittels hochauflösender High-End-Scansysteme.
Ansprechperson
Fotoarchiv