Fotoarchiv
Foto des Monats aus der Fotosammlung Herby Sachs
Anlässlich des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ veröffentlicht das ZMB jeden Monat ein Foto aus der Fotosammlung Herby Sachs. Diese Fotos haben entweder einen Bezug zu einem jüdischen Feiertag bzw. zu einem Gedenktag, der in diesem Monat begangen wird, oder zeigen einen Aspekt des jüdischen Lebens. So soll innerhalb eines Jahres ein kleiner Einblick in die jüdische Kultur bzw. in das Leben der jüdischen Gemeinde Köln gegeben werden.
Deutsch-russischer Sprachunterricht für russische Zuwanderer*innen in einem Übergangsheim in Köln, 14.12.1998.
Im Jahr 1996 kamen die ersten jüdischen Zuwanderer*innen aus der ehemaligen Sowjetunion in Köln an. Die jüdische Gemeinde Köln/Synagogengemeinde organisierte u. a. den Sprachunterricht für die Zuwanderer*innen und führte sie auch in die jüdischen Traditionen ein.
Öffentliches Entzünden der Chanukkakerzen vor dem Rathaus in Köln. Zum jüdischen Chanukka-Fest wird öffentlich ein Chanukkia-Leuchter auf dem Rathausvorplatz neben dem christlichen Weihnachtsbaum aufgestellt und entzündet; Geschenke für Kinder werden verteilt, 03.12.2002.
Chanukka (Lichterfest) wird im Jahr 2021 vom 28. November bis zum 6. Dezember gefeiert. Das Fest erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels durch die Makkabäer im Jahr 164 v. Chr. und an das Anzünden des Leuchters im Tempel. Obwohl nur ein Kännchen mit Öl im Tempel gefunden wurde, soll es dafür gesorgt haben, dass die Lichter acht Tage und Nächte brannten. Aus diesem Grund wird auch heute noch an acht Tagen unter Segenssprüchen ein Licht pro Tag entzündet. Der Chanukkia-Leuchter verfügt über einen zusätzlichen neunten Arm, den sogenannten „Diener“ (Schamasch), mit dem die anderen Lichter entzündet werden, und er wird direkt nach Einbruch der Dunkelheit angezündet. Der Leuchter wird sichtbar vor dem Hauseingang oder im Fenster aufgestellt. Typische Chanukka-Speisen sind ölige Kartoffelpuffer (Latkes) und Spritzgebäck (Sufganiot). Außerdem ist ein typischer Brauch das Spiel mit einem Kreisel („Dreidel“).
Eine jüdische Familie feiert den Beginn des Sabbats am Freitagabend, 11.10.1996.
Der Sabbat ist der 7. Tag der Woche und der Schöpfung – ein Ruhetag mit Arbeitsverbot zur Erinnerung an das Ruhen Gottes nach der Erschaffung der Welt und in Erinnerung an den Auszug der Israeliten aus Ägypten. Er beginnt am Freitagabend sobald die Sonne untergeht und endet am Samstagabend bei Einbruch der Dunkelheit. Der Sabbat wird sowohl zu Hause im Kreis der Familie begangen als auch bei einem Gottesdienst in der Synagoge. Das Sabbatmahl besteht aus bestimmten Speisen (Challot, Wein) und folgt einem festgelegten Ablauf.
Schmücken der Sukka (Laubhütte) der Synagoge in der Roonstraße in Köln, 28.09.1996.
Das Laubhüttenfest (Sukkot) – ein Wallfahrtsfest - wird im Jahr 2021 vom 20. bis 27. September gefeiert. Es erinnert zum einen an die Wanderung der Israeliten durch die Wüste nach ihrem Auszug aus Ägypten sowie an das Leben in den unbefestigten Hütten während der Zeit der Wanderung und ist zum anderen ein Erntedankfest anlässlich der Obsternte und Weinlese.
Die Laubhütte, die im Freien steht, wird in Eigenarbeit gebaut und soll ein Dach haben, das Schatten spendet aber durch das man gleichzeitig den Himmel sehen kann. In der Laubhütte wird gemeinsam gegessen.
Papst Benedikt XVI. und Rabbiner Natanel Teitelbaum in der Synagoge in der Roonstraße in Köln - Rabbiner Teitelbaum betet das Kaddisch im Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordeten Juden.
Der Besuch von Papst Benedikt XVI. in der Synagoge in der Roonstraße findet im Rahmen des XX. Weltjugendtags am 19.08.2005 statt. Er ist der erste Papst, der eine Synagoge in Deutschland besucht.
In einer öffentlichen Zeremonie wird die neue Thorarolle in die Synagoge des neuen jüdischen Gemeindezentrums in der Ottostraße in Köln-Ehrenfeld getragen, 10.07.2005.
Die Ankunft von russisch-jüdischen Kontingentflüchtlingen in Köln, 19.06.1996.
Die Ankunft der jüdischen Flüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion in Köln jährt sich im Jahr 2021 zum 25. Mal.
Die Kölner Synagoge in der Roonstraße ist für Schawuot geschmückt, 16.05.2002.
Schawuot (Wochenfest/Blumenfest/Fest der Erstlingsfrüchte), das zu den Wallfahrtsfesten gehört, wird im Jahr 2021 am 17. und 18. Mai (Beginn am Vorabend) gefeiert. Es findet 50 Tage nach Pessach statt. Anlässlich des Festes werden Synagogen und Häuser mit Früchten und Blumen geschmückt. Das Pilger- und Frühlingsfest ist mit der Erinnerung an die Offenbarung am Sinai verbunden und mit der Vergegenwärtigung der Erwählung Israels, die sich durch eine Nacht des Lernens ausdrückt.
Ernst Simons führt ehemalige jüdische Kölner Mitbürger*innen, die wegen der Verfolgung durch die Nationalsozialisten aus Köln geflohen sind, durch die Kölner Synagoge in der Roonstraße, 28.06.1996.
Am 8. April 2021 wird Jom haScho’a, ein israelischer Nationalfeiertag und Tag des Gedenkens an Schoa und Heldentum bzw. jüdischen Widerstand, begangen.
„Probe-Sedertafel“ in der Judaica in der Kölner Synagoge in der Roonstraße mit Rabbiner David Bollag, 31.03.1996.
Der Sederabend („Ordnung“) wird im Jahr 2021 am 27. März begangen. Es handelt sich um den Vorabend von Pessach. Während des Sederabends, der einem festgelegten Ablauf folgt, wird die Geschichte der Gefangenschaft sowie des Auszugs aus Ägypten gelesen und Lieder gesungen. Das Sedermahl besteht aus symbolischen Speisen (3 Mazzen, 1 gekochtes Ei, gebratener Knochen mit wenig Fleisch, Napf mit Salzwasser, Bitterkräuter, süßer Brei und Wein - es werden 4 Becher Wein getrunken, der 5. gefüllte Becher weist auf die erhoffte Erlösung hin, sogenannter Elia-Becher). Außerdem wird von den Kindern das Afikoman (ein Teil der Mazze/des ungesäuerten Brotes) versteckt und später zurückgebracht.
Purim-Fest im Gemeindesaal der Kölner Synagoge in der Roonstraße, 23.03.1997.
Das Freudenfest Purim wird im Jahr 2021 am 26. Februar (Beginn am Vorabend) gefeiert. Es erinnert an die Bedrohung der Juden in Persien durch Haman und an ihre Rettung durch Ester und Mordechai, wie im Buch Ester beschrieben. Das Fest wird mit einem Gottesdienst und mit einer Feier begangen. Während des Gottesdienstes wird aus dem Buch Ester vorgelesen und jedes Mal, wenn der Name Haman fällt, werden mit Rasseln o.ä. laute Geräusche gemacht. An Purim verschenkt man Lebensmittel an Freunde und Bedürftige, außerdem gibt es Purim-Spiele und Gesänge. Des Weiteren verkleidet man sich. Während des Festes wird ein bestimmtes Gepäck – die Haman-Taschen – gegessen und Wein getrunken.
Rabbiner Teitelbaum vor dem Schabbat-Gottesdienst in der Kölner Synagoge in der Roonstraße an Tu BiSchwat. An Tu BiSchwat werden Früchte gegessen, die in der Erde des „Heiligen Landes“ wachsen, wie Feigen, Datteln, Trauben oder Oliven, 17.01.2003.
Tu BiSchwat, das Neujahrsfest der Bäume, wird im Jahr 2021 am 28. Januar gefeiert. Das Fest basiert auf dem Gebot Lev 19,23-25, die Früchte von neu angepflanzten Bäumen drei Jahre nicht zu essen; wobei der 15. Schwat der Stichtag der Jahreszählung ist, weil er in Israel das Ende der Regenzeit markiert und damit den Beginn der Pflanzperiode. An Tu BiSchwat werden in der Diaspora 15 Früchte zusammengestellt und gegessen.